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St. Petersburg’s Weiße Nächte – Tipps für deine Städtereise

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St. Petersburg Städetrips

St. Petersburg (ehemals Leningrad) ist wohl einer der meist unterschätzten Städte Europas für Reisende aus dem Westen. Oder ist dir bewusst, dass St. Petersburg sogar noch vor Berlin, Rom oder Paris die 4. größte Stadt Europas ist? Vor  allem die historische Altstadt zeigt mit den vielen prunkvollen Bauten eindrucksvoll, dass St. Petersburg 3 Jahrhunderte die Hauptstadt des Russischen Kaiserreichs war. Aufgrund der über 400 Brücken und den vielen Wasserstraßen wird SPB (kurz für Sankt Petersburg) nicht zu unrecht auch “Venedig des Nordens” genannt.

Für mich überraschend war die Tatsache, dass ich noch an keinem anderen Ort der Welt eine Dichte von so vielen “dicken Kisten” gesehen habe. Mercedes-Benz GLS und S-Klasse, BMW X6, Porsche Panamera und Co. begegnen dir an jeder Straßenecke. Im nächsten Augenblick siehst du auch  sehr viele alte Autos, die in Deutschland niemals die Zulassung bekommen würden. Ein mögliches Spiegelbild der Gesellschaft – und eine sehr interessante und sehr sehenswerte Stadt, um all die unterschiedlichen Facetten auf einer Städtereise kennenzulernen. Neben den Hauptattraktionen empfehle ich dir auch auf eigene Faust andere Stadtbezirke zu erkunden.

Flug/Anreise:

Anreise: Der Pulkovo International Airport (LED) ist der größte Flughafen in St. Petersburg und wird von Deutschland aus u.a. von Lufthansa°, SWISS°, Austrian und Air France angeflogen.  Ich empfehle dir STAtravel um günstige Flüge zu finden°.
Transfer vom Airport LED: Leider gibt es keine direkte Verbindung mit der Metro in die Innenstadt, dennoch ist der Transfer mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach und sehr günstig:
1. Bus 39 oder Marshrutka 39E vom Airport nach Moskovskaya (ca. 20min./30-40 Rubel);
2. Metro No.2 (blau) Richtung Parnas von Moskovskaya. Von dort ggf. Umstieg je nach Endziel in die anderen Metrolinien 1, 3, 4 oder 5. Eine Übersicht der Metrolinien findest du hier. (35 Rubel pro Fahrt).

Eine Fahrt mit Bus/Metro vom Flughafen in die Innenstadt kostet somit insgesamt weniger als 1€! Im Vergleich dazu kostet eine Fahrt im Taxi ca. 25-30€.

Einreisebestimmungen

- Einreise/Visum:
Für die Einreise nach Russland ist für deutsche Staatsbürger ein Visum erforderlich. Ich habe über König Tours mein Touristenvisum (einmalige Einreise) für 91€ inkl. Einschreiben problemlos beantragt und innerhalb von 2 Wochen erhalten. Folgende Dinge sind notwendig:
1. Reisepass (mind. 6 Monate gültig nach Reiseende)
2. Biometrisches Passfoto
3. Bestätigung der Auslandskrankenversicherung (Hier einfach die Auslandskrankenversicherung mit Verweis auf eine Russlandreise mit dem Reisedatum anfragen). Eine anerkannter Versicherer ist z.B. die HansaMerkur°
4. Gehaltsabrechnung:
Nach Beauftragung und Zahlung an den Dienstleister musst du noch einen Visum-Onlineantrag ausfüllen, ausdrucken und unterschreiben und zusammen mit den o.g. Dokumenten an König Tours versenden. Tipp: Wähle als Reisezeitraum die längere Zeitspanne aus (bspw. gibst du 01.06. – 30.06. für eine Reise von 05.06. – 10.06. an). Solltest du aus irgendwelchen Gründen auch immer länger im Land bleiben müssen (medizin. Notfall, spontante Reiseänderung…), gerätst du nicht in Gefahr eines Overstay.

- Registrierung:
In Russland gilt bei einer Reise von mehr als 7 Tagen eine Meldepflicht, die von den meisten Hotels durchgeführt wird (idealerweise bei Ankunft nochmal bestätigen lassen). Wer privat übernachtet (z.B. AirBnb), ist bei einem Aufenthalt von mehr als  7 Tagen in Russland verpflichtet, sich bei der Migrationsbehörde oder bei der nächsten Polizeistation innerhalb von 3 Werktagen zu registrieren. Hierzu benötigst du deinen Reisepass inkl. Visum und die abgestempelte Migrationskarte, die du bei Einreise bekommst.

Reisezeit:

St. Petersburg ist ganzjährig zu bereisen. Die Besonderheit an St. Petersburg ist die Lage mit 59° nördlicher Breite – die Stadt ist somit die am nördlichst gelegene Millionenstadt der Welt! Während im Juni während den Weißen Nächten die Tagesdauer fast unglaubliche 19 Stunden beträgt und es auch nachts noch dämmrig und nicht ganz dunkel ist, geht die Sonne im Dezember erst um 10.00 Uhr auf und es dauert keine 6 Stunden bis die Sonne wieder untergeht. Die Temperaturen schwanken dementsprechend auch zw. Juli (20°C Durchschnittstemperatur) und Dezember (-5°C).

Unterkunft:

Die beste Lage für eine Unterkunft ist der Tsentralny District° in der Innenstadt. Die Preise schwanken je nach Reisezeitraum enorm. So kann es zu den Weißen Nächten im Sommer bis zu 3x soviel im Winter kosten. Wer es gerne luxuriös mag, bekommt ab 200€/Nacht (Juni/Juli) tolle 5***** Hotels wie z.B. das Corinthia Hotel°, Taleon Imperial Hotel° oder Belmond Grand Hotel°. In preiswerteren Hotels kannst du ab 75€/Nacht in einem 3*** Hotel wie das M-Hotel°, Silver Sphere Inn°, oder Moyka 5 Hotel° nächtigen. Für Sparfüchse eignen sich Hostel in Top-Lagen wie z.B. das Sleeping Dragon°, Chillout Hostel°, Vaskin Dom° oder Traveller’s Palace Hostel°.
Für größere Gruppen eignet sich eine private Buchung über AirBnb sehr. Hier kannst du dir 20€ Guthaben für  für AirBnb bei Neuanmeldung sichern°

Währung/Bargeld:

Der Russische Rubel (kurz RUB) ist die Währung in Russland. Aufgrund der Schwäche des Rubels (Wertverlust von fast 50% in den letzten 5 Jahren) ist St. Petersburg günstiger als andere Millionenstädte wie London oder Paris (akt. Kurs in 7/2016: 1€ = 72 RUB). Kreditkartenzahlung wird leider nicht überall akzeptiert. Direkt am Flughafen oder an vielen Bankautomaten bekommst du aber problemlos Bargeld, sodass ein Umtausch vor der Anreise nicht notwendig ist.
Tipp: Mit der kostenlosen Kreditkarte von DKB°  kannst du übrigens weltweit gebührenfrei Bargeld abheben. Hier kannst du die DKB-Kreditkarte gleich kostenfrei beantragen°

Packliste:

Kennst du schon den Trick mit den Kompressionsbeuteln? Mithilfe meiner Packliste zum Download verlierst du keine Zeit mehr beim Packen!

Sprache/Verständigung:

Die Verständigung in englischer Sprache ist nicht immer gewährleistet. Selbst in vielen Restaurants und Hostels sprechen viele Mitarbeiter nur russisch. Die meisten Lokale haben zumindest aber oft auch eine englische Version der Speisekarte parat.
Tipp: Eine Live-Übersetzung via Smartphone-Kamera klappt mit dem Google Translator. Auch Offline-Modus möglich.

Öffentliche Verkehrsmittel/Taxi:

Metro: Gut ausgebautes Untergroundsystem. Kosten pro Fahrt (unabhängig der Fahrtstrecke) 35 RUB. Am Automat muss ein Token gekauft werden, mit dem dann die Schranke passiert werden kann. Eine Übersicht der Metrolinien findest du hier.
Bus: Gut ausgebautes Busnetz. Pro Zustieg 30 RUB. Bezahlt wird im Bus (ein Kassierer wird wortlos auf dich zulaufen und die Hand ausstrecken).
Marshrutka: Preisgünstige private Minibusse, die feste Routen fahren. Preis 30 RUB. Das Geld wird über die anderen Mitfahrer nach vorne zum Fahrer gereicht. Das Wechselgeld kommt auf selbem Wege wieder zurück. Vermeide daher den Platz direkt hinter dem Fahrer, sonst bist du während der Fahrt nur am Geld weiterreichen ;-)
Taxi: Eigentlich unnötig in SPB. Metro, Bus und Marshrutka reichen vollkommen aus.
Uber: der Tipp, um nachts nachhause zu kommen!, wenn keine Metro/Bus mehr fährt. Also vorher noch registrieren und dann einfach via Uber Privatfahrten buchen.

Essen:

Die russische Küche ist neben Kaviar auch für die Teigtaschen wie Piroggen oder Pelmeni bekannt. Mein Vorschlag: Wenn du mit mehreren Leuten unterwegs bist, bestell einfach unterschiedliche Gerichte und teile sie. Ich kann dir die zentralasiatische Küche (usbekisch, kaukasisch) mit leckeren Fleischspießen sehr empfehlen.

Karavan Saray, : Usbekische Küche. Wahnsinn Fleischspieße und leckeres Brot. Bester Tee!
Kavkaz Bar,
Pelmeniya, : Trendiges Cafe mit vegetarischen Speisen.

   

 

 

 

 

 

 

 

 

In Erinnerung bleibt mir noch ein lokaler Markt Maltsevskiy,


Bars/Clubs:

Rossis Club, ul. Zodchego Rossi, 3: Eintritt 500 RUB, Live-Band, DJ in Abwechslung mit Striptease-Einlagen.
Santa Barbara, Karaoke, Live-Musik, DJ und eine Terrasse mit Ausblick auf die Stadt.

O’Hooligans, , Irish Pub

Weiße Nächte und Scarlet Sails/Scharlachrote Segel:

Der Höhepunkt der Weißen Nächte ist das Scarlet Sails Festival, welches einmal im Jahr als Abschluss der Schulabgänger gefeiert wird. Hierzu werden in der ganzen Stadt Bühnen aufgebaut, auf denen akt. Top-Acts für Stimmung sorgen. Danach folgen Feuerwerk und Lasershows, während das Segelschiff mit den “Scarlet Sails” auf der Neva die geöffneten Brücken passiert und von Tausenden Schaulustigen gefeiert wird. Leider habe ich 2016 die Scarlet Sails um eine Woche verpasst, unter diesem Link kannst du dir aber einen Eindruck verschaffen.

Sehenswürdigkeiten:

 – Zugbrücken: 13 der insgesamt 400 Brücken öffnen sich von Frühjahr bis Herbst in der Nacht und sind an der Neva für Tausende Leute in richtiges Spektakel. Wichtig: Sei dir immer bewusst, auf welcher Seite der Brücke du stehst. Ansonsten musst du bis zu 3 Stunden warten, bis du wieder auf deine “richtige Seite” rüber kannst.
Öffnungs- und Schließzeiten:

Dvortsovyy Bridge: 1:35-2:55 und 3:15 – 4:50
Troisky Birdge: 1:50 – 4:50
Leutenanta Schmidta: 1:40 – 4:55
Liteny Bridge: 1:50 – 4:40
Alexandra Nevskovo: 2:20 – 5:05
Bolsheoxtinsky Bridge: 2:00 – 5:00
Birzhevoy Bridge: 2:10 – 4:50
Volodarsky: 2:00 – 3:45 und 4:15 – 5:45
Tuchkov Bridge: 2:10 – 3:05 und 3:35 – 4:45
Sampsonievsky: 2:10 – 2:45 und 3:20 – 4:25
Kantamirovsky: 2:45 – 3:45 und 4:20 – 4:50
Grenadersky: 2:45 – 3:45 und 4:20 – 4:50
Finlandsky: 2:30 – 5:10

 

 

 

 

 

 

 

 

Peter and Paul Fortress: Die Festung gilt als Ursprung von SPB und die Grundsteinlegung im Jahre 1703 gilt als das Gründungsdatum der Stadt.

 

 

 

 

 

 

 

Winter Palace: Direkt am Palace Square liegt die ehemalige Residenz des Russischen Zaren. Das berühmte Eremitage ist dem Gebäude angeschlossen.

 

 

 

 

 

 

 

- St. Isaacs Cathedral: Die größte Kirche St. Peterburgs. Tipp: Während der Weißen Nächte hat die Kirche bis 4.30 Uhr geöffnet und ermöglicht einen genialen Ausblick von der Kuppel über die Stadt.

 

 

 

 

 

 

 

Saviour on the Spilled Blood: Auf Deutsch “Auferstehungskirche” und durch die Zwiebeltürmen sehr auffällig im Stadtbild.

 

 

 

 

 

 

Dvortsovyy Bridge/Neva: Atemberaubende Sonnenuntergänge am Fluss Neva.

 

 

 

 

 

 

 

- The Bronze Horseman: Die Bronzestatue am Senate Square”der eherne Reiter” zeigt den Zaren Peter den Großen

 

 

 

 

 

 

 

-Nevsky Prospect: Einer der berühmtesten Straßen Russlands und ein 4,5km langer Verkehrsknotenpunkt mit vielen Kirchen, Restaurants, Bars und Shops.

Wasserkanäle: Wer zu Fuß am Nevsky Prospect entlang läuft, passiert automatisch den Moyka- und den Gribojedow-Kanal. Hier wirst du dich wie in Venedig fühlen:) Empfehlenswert ist auch eine Bootsfahrt vom Gribojedow-Kanal aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besuch der Vororte: Wer fernab von Innenstadt auch sowjetische Plattenbauen und in das Leben der “gewöhnlichen Leute” eintauchen möchte, sollte unbedingt mit der Metro z.B. nach Promoskaya fahren.

 

 

 

 

 

 

 

– Tagesausflüge zum Schloss Peterhof (30km westlich) oder Katharinenpark (25km südlich)



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